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RUND UMS ERBEN

Was tun nach einem Todesfall?

Ein Leitfaden für Angehörige

Der Verlust eines geliebten Menschen ist ein schmerzhafter Prozess. Neben der emotionalen Belastung kommen zahlreiche organisatorische Aufgaben auf die Hinterbliebenen zu. Dieser Leitfaden soll Ihnen dabei helfen, den Überblick zu behalten und die ersten Schritte nach einem Todesfall zu planen.

Unmittelbar nach dem Tod

  • Arzt verständigen: Der Hausarzt oder der ärztliche Notdienst (116 117) stellt den Totenschein aus. Dieser ist für weitere Formalitäten unerlässlich.
  • Engste Angehörige informieren: Teilen Sie den traurigen Anlass den engsten Familienmitgliedern und Freunden mit.
  • Bestatter kontaktieren: Der Bestatter übernimmt die Überführung und weitere organisatorische Aufgaben rund um die Bestattung.

Innerhalb der ersten Tage

  • Sterbeurkunde beantragen: Auf Grundlage des Totenscheins wird beim Standesamt die Sterbeurkunde ausgestellt. Diese ist für viele weitere Behördengänge notwendig. Den Antrag können die Angehörigen selbst stellen, auf Wunsch übernimmt dies in der Regel auch das Bestattungsunternehmen
  • Versicherungen informieren: Melden Sie den Todesfall bei allen Versicherungen (Lebensversicherung, Unfallversicherung, Krankenversicherung) und informieren Sie sich über mögliche Leistungen.
  • Arbeitgeber benachrichtigen: Informieren Sie den Arbeitgeber des Verstorbenen über den Todesfall.

Innerhalb der ersten Wochen

  • Nachlassgericht informieren: Sollte ein Testament vorliegen, muss dieses beim Nachlassgericht eröffnet werden. Finden Angehörige ein Testament in den Unterlagen des Verstorbenen, so muss dieses deshalb zeitnah beim Nachlassgericht abgegeben werden.
  • Banken und Finanzämter informieren: Informieren Sie die Banken über den Todesfall. Auch das Finanzamt muss über den Tod informiert werden.
  • Verträge kündigen: Kündigen Sie laufende Verträge wie Mietverträge, Versicherungen oder Abonnements.
  • Digitales Erbe regeln: Sichern Sie die digitalen Daten des Verstorbenen (E-Mails, soziale Netzwerke, Cloud-Speicher) und klären Sie die weitere Nutzung.

Erbschein

Um auf Konten des Verstorbenen zugreifen zu können, muss man sich in der Regel als rechtmäßiger Erbe ausweisen. Dies ist nur dann nicht erforderlich, wenn man über eine über den Tod hinauswirkende General- oder Kontovollmacht verfügt.

Der Nachweis kann durch den Erbschein erbracht werden.

Der Erbschein ist ein amtliches Dokument, das bestätigt, wer Erbe einer verstorbenen Person ist. Vor Antragstellungüberhaupt  sollte jedoch geprüft, ob dieser erforderlich ist. Liegt ein notariell beurkundetes Testament vor, so ersetzt dieses zusammen mit der Niederschrift über die Eröffnung des Testaments durch das Nachlassgericht den Erbschein.

Die Dauer des Erbscheinverfahrens ist abhängig von der Komplexität des Falls und der Auslastung des Gerichts. In der Regel dauert es einige Wochen bis Monate, bis der Erbschein erteilt wird.

Grundsätzlich kann jeder Erbe den Erbschein selbst beim Nachlassgericht beantragen. Bei komplexen Sachverhalten oder wenn Streitigkeiten zwischen den Erben bestehen, empfiehlt es sich jedoch, einen Rechtsanwalt oder Notar zu beauftragen.

 

Weitere wichtige Punkte

  • Haustier versorgen: Klären Sie die Versorgung von Haustieren.
  • Wohnung oder Haus sichern: Kündigen Sie gegebenenfalls Verträge für Strom, Gas und Wasser und lassen Sie die Wohnung oder das Haus sichern.
  • Rente und Sozialleistungen: Informieren Sie die Rentenversicherung und andere Sozialversicherungsträger über den Todesfall.
  • Nachlassverzeichnis erstellen: Erstellen Sie ein Verzeichnis des Nachlasses, um den Überblick über das Vermögen des Verstorbenen zu behalten.

 

Hinweis: Die hier genannten Punkte sind nur eine allgemeine Übersicht und können je nach individueller Situation variieren. Es empfiehlt sich, sich frühzeitig rechtlichen Rat einzuholen, um alle wichtigen Aspekte rechtlich absichern zu lassen.

Gerne stehen wir Ihnen hier zur Verfügung.

Zusätzliche Informationen:

  • Emotionaler Umgang: Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine schwere Zeit. Zögern Sie nicht, sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn Sie sich überfordert fühlen.
  • Unterstützung durch Vereine: Es gibt zahlreiche Vereine und Selbsthilfegruppen, die Trauernde unterstützen.
  • Bestattungsarten: Informieren Sie sich über die verschiedenen Bestattungsarten und treffen Sie eine Entscheidung, die Ihren Vorstellungen entspricht.

Wir wünschen Ihnen in dieser schweren Zeit viel Kraft und Unterstützung.